Vogelkrankheiten
Vögel werden in verschiedenen Kulturen schon seit Jahrtausenden als Heimtiere gehalten. Mit steigender Mobilität der Menschen kamen auch immer mehr, immer exotischere Tiere nach Europa und wurden hier gezüchtet. Heutzutage findet man in deutschen Wohnzimmern nicht nur Wellensittiche oder Finken, auch Papageien, Beos oder Aras gehören mittlerweile zu den beliebtesten Haustieren. Aber die Exoten brauchen besondere Pflege, damit sie sich auch in unseren Gefilden wohl fühlen.
Zu den häufigsten Vogelkrankheiten zählt beispielsweise die auch für Menschen gefährliche Psittakose, die Papageienkrankheit. Sie befällt nicht nur Papageien, ihr Ausbrechen wird durch Erregung und Stress begünstigt. Zu erkennen ist sie an der Entzündung und Schwellung der Augenlider, Apathie und Durchfall. Die Psittakose ist in Deutschland meldepflichtig. Infizierte Tiere kommen in Quarantäne. Die Krankheit ist mit Antibiotika therapierbar.
Auch die Schnabelräude ist unter Vögeln verschiedener Arten und Rassen weit verbreitet. Vor allem Wellensittiche sind dafür sehr anfällig. Urheber der Krankheit sind Milben. Schnabelräude erkennt man an schwammartigen Wucherungen am Schnabel oder dem Schnabelansatz. Möglicherweise sind auch Kloake und Bürzel betroffen. Es droht eine Deformation des Schnabels. Ein vogelkundiger Tierarzt kann die betroffenen Stellen behandeln und die Milben dauerhaft entfernen.
Häufig findet man auch Krankheitsbilder wie Tumore (vor allem bei Wellensittichen), Lähmungen, Legenot, Fußkrankheiten oder Verdauungsbeschwerden. Viele Vogelkrankheiten resultieren aus einer falschen Haltung und Pflege des Tieres. Ein Beispiel dafür ist auch das relativ weit verbreitete Federrupfen oder Federfressen. Aus Langeweile und Bewegungsmangel fangen die Vögel an, einzelne Federn auszurufen. Das kann bis zum völligen Nacktrupfen der Haut und zu Selbstverstümmelung führen. Abhilfe schafft eine ausgewogene Ernährung, eine artgerechte, abwechslungsreiche Haltung und möglicherweise auch eine Paar- oder Gruppenhaltung.